von Steffen Körber
Workflow mit Photo Mechanic 5
von Steffen Körber
Workflow mit Photo Mechanic 5
von Bernd Kieckhöfel
Zur Vorbereitung von Fotos für den Import und die weitere Bearbeitung (z.B. in Lightroom) ist Photo Mechanic für mich nach wie vor das Mittel der Wahl. In diesem Beitrag möchte ich daher einige nützliche Funktionen für den Workflow mit Photo Mechanic 5 beschreiben.
Insbesondere wenn es um Vergleiche geht, schätze ich die Fähigkeit, bereits auf Dateiebene Fotos mit der Maus in jede beliebige Reihenfolge zu verschieben. So lassen sich alle Aufnahmen eines Motivs bequem zusammenstellen und vergleichend beurteilen. Auch unterwegs funktioniert das auf einem Net- oder Notebook sehr schnell. Das kann nützlich sein, wenn man mehrere Objektive miteinander vergleichen möchte oder hilfreich sein, wenn man mit mehreren Kameras auf Reisen fotografiert. Die Sortierung wird automatisch gespeichert und steht neben den üblichen Ordnungskriterien (Dateiname, Aufnahmezeit, Bewertung etc.) jederzeit wieder zur Verfügung. Ob die Dateien jetzt oder erst später umbenannt und verschlagwortet werden, gibt die Aufgabenstellung vor.
Ein Zauberwort heißt „Variable Substring Extraction“. Das klingt vielleicht komplizierter als es ist – es hilft aber, wie in Screenshot 02 gezeigt, Standardinformationen zu kürzen. Die Funktionen sind im Online-Wiki ausführlich beschrieben. Zur weiteren Verschlagwortung lassen sich nahezu alle vorhandene EXIF und IPTC-Daten nutzen. Insgesamt stehen über 250 Variablen zur Verfügung.
Photo Mechanic ist in der Lage, alle Informationen direkt in die meisten RAW-Dateien zu schreiben. Viele Abläufe lassen sich als Vorlage speichern, auf andere Computer übertragen und exakt reproduzieren.
Ein Viewer ist im Programm enthalten und bietet auch eine schnelle 100%-Ansicht, die alle gewünschten Informationen zum Bild auf einen Blick zusammenfasst. Der direkte Vergleich von zwei Bildern ist möglich, doch nicht besonders intuitiv gelöst.
Die Benutzeroberfläche von Photo Mechanic wird zwar keinen Designpreis mehr gewinnen, aber das Programm kann mit Funktionen überzeugen, die man wo anders vergeblich sucht.
Um durchgängig einheitliche Schreibweisen zu gewährleisten, können für viele IPTC-Felder Listen angelegt werden. Beispielsweise für häufig wiederkehrende Orte, Namen und Abkürzungen.
Interessant ist auch die Funktion »Code Replacement«. Mithilfe dieser Funktion kann man in Photo Mechanic definierte Kürzel automatisch durch Textinhalte ersetzen lassen. Dazu muss man außerhalb des Programms eine .txt-Datei im UTF8-Format anlegen und diese in Photo Mechanic einlesen. In der Textdatei definiert man ganz einfach die gewünschten Kürzel für Namen (oder andere Bezeichnungen). Kürzel und Name müssen in der Textdatei durch TAB getrennt werden. Im Feld »Delimiter character« definiert man ein Zeichen, das man nachher in den IPTC-Daten vor und hinter das Kürzel setzt. Im Beispiel ist es die Raute (#).
Für Liebhaber der analogen Fotografie bietet Photo Mechanic ebenfalls eine Reihe von Besonderheiten. Zeit und Datum sind leichter als anderswo änderbar, was die Bearbeitung von Filmmaterial vereinfacht, wenn Scan- und Aufnahmedatum weit auseinanderliegen.
Exif4Film ist eine kostenlose Android App, die Informationen zu Film, Kamera, Objektiv und Belichtung speichert. Nach dem Export bringt das Exif4Film Desktop-Tool Aufnahmedaten am PC und gescannte Fotos zusammen. Für Photo Mechanic stehen dann Informationen zur Verfügung, die man von digitalen Aufnahmen gewohnt ist. Ein Workflow für analoges Bildmaterial und Exif4Film wird im Fotoespresso 1-2015 im Artikel Schwarz-Weiß-Negative scannen auf Seite 52 ausführlich dargestellt.
Beim Hersteller Camerabits ist eine 30 Tage uneingeschränkt lauffähige Testversion erhältlich. Wer ausführliche Informationen über Photo Mechanic sucht, findet im Fotoespresso 2-2015 einen umfangreichen Artikel mit weiterführenden Links.
Ein interessantes, nützliches Programm aber leider nur in Englisch und ohne deutsche Anleitung. Wenn du keine Hilfe bekommst bist du vollkommen überfordert