von Gerhard Rossbach
Fototipp der Woche: Landschaftsfotografie (1) – Die richtige Ausrüstung
von Gerhard Rossbach
Die Landschaftsfotografie ist ein sehr entspannendes Genre, denn in keinem anderen ist das Fotografieren so sehr mit Bewegung an der frischen Luft verbunden. Aber gerade weil Sie so lange Wege gehen müssen, sollten Sie sich Gedanken über die richtige Ausrüstung machen – damit Sie nichts Überflüssiges mitschleppen oder etwas Wichtiges zu Hause vergessen…
Es gibt zwei grundverschiedene Herangehensweisen, die Fototasche für Ihren nächsten Fotoausflug zu packen. Entweder steht die Wanderung und das Entdecken im Vordergrund oder das Fotografieren. Im ersten Fall kann die Ausrüstung nicht leicht und kompakt genug sein, denn jedes Gramm Gewicht tragen Sie eine lange Strecke. Hier spielen die kleinen Systemkameras mit APS-C-Sensor oder dem Four-Third-Format ihre Stärke aus und passen samt Objektiven noch in den Wanderrucksack.
Wenn Sie jedoch gezielt zu einem besonders aufregenden Aussichtspunkt unterwegs sind, um eine ganz bestimmte Licht- oder Wettersituation einzufangen, darf nichts fehlen. Dann greifen Sie lieber zum großen Fotorucksack und packen das ein, was Sie brauchen.
Eine Kamera mit möglichst großem Sensor und einer hohen Auflösung garantiert Ihnen, dass Sie auch wirklich jedes noch so kleine Detail einfangen. Das verhilft Ihrem Bild hinterher zu dem Mehr an Schärfe und technischer Qualität, das – gerade in diesem Genre – den Schnappschuss vom Hingucker unterscheidet. Auch bei den Objektiven sollten Sie auf eine möglichst hohe Auflösung achten, um die Qualität Ihrer Kamera auch voll ausschöpfen zu können. Ein hochwertiges Standard-Zoom (z.B. 24-70mm bei KB) sowie ein Tele-Zoom (z.B. 70-300mm) helfen Ihnen, den Ausschnitt exakt festzulegen. Denn gerade in der Landschaftsfotografie ist das näher ran gehen nicht immer möglich – oder bedeutet schnell ein paar Minuten Fußweg, in denen sich das Licht schon wieder geändert haben kann. Wenn Sie mit Festbrennweiten fotografieren nehmen Sie notfalls lieber etwas Beschnitt in Kauf.
Einige Filter können Ihnen in der Landschaftsfotografie sehr nützliche Dienste leisten. Mit dem Grauverlaufsfilter können Sie den meist enormen Kontrastunterschied zwischen Himmel und Erde abmildern und auf ein einzelnes Bild bannen. Der Polfilter sperrt gezielt diffuses Streulicht aus, verhindert so ungewünschte Spiegelungen und erhöht den Kontrast im Himmel. Einen UV- oder Skylightfilter hingegen haben die meisten digitalen Kameras direkt vor dem Sensor fest eingebaut. Und vergessen Sie auf keinen Fall die Gegenlichtblende, da Streulicht die Qualität Ihrer Aufnahmen spürbar senkt.
Da Sie Landschaftsbilder vermutlich im RAW fotografieren, stecken Sie ausreichend Speicherkarten ein und – insbesondere wenn es kühler ist – auch mehrere Akkus. Jetzt fehlt nur noch ein möglichst schweres und stabiles Stativ mit Wasserwaage, um die Kamera exakt ausrichten zu können. Zusammen mit einem Fernauslöser vermeiden Sie selbst bei Wind jegliche Erschütterung der Kamera, die sich störend auf die Bildqualität auswirkt.
Weitere Beiträge zum Thema:
Landschaftsfotografie 2: Die wichtigen Kameraeinstellungen
Landschaftsfotografie 3: Motivideen
Landschaftsfotografie 4: Das Shooting