Platypod – das vielseitige ›Notstativ‹

27. Februar 2018
von Steffen Körber
2 Kommentare

Platypod – das vielseitige ›Notstativ‹

Es gibt viele Situationen, in denen ein Stativ sinnvoll sein kann. Nicht immer ist die Nutzung eines solchen aber auch erlaubt oder aus Platzgründen möglich. Das kann einem beispielsweise auf Veranstaltungen oder beim Besuch von Sehenswürdigkeiten passieren. Und es gibt Momente, in denen jedes zusätzliche Gepäckstück problematisch ist. Genau dann kann eine kompakte Alternative für viele Fotografen ein echter Notnagel sein. In diesem Artikel stellen wir mit dem Platypod eine solche Alternative vor. Wir zeigen, worum es sich bei dem kleinen Helferlein handelt und erklären, für wen es interessant sein könnte.

Platypod Max
Das Platypod ›Max‹ (oben) sowie die dazu passenden Zubehörteile aus dem ›Multi Accessory Kit‹

Platypod – Was ist das überhaupt?

Im Grunde genommen handelt es sich beim Platypod um eine Platte, auf der sich eine Kamera zur Stabilisierung befestigen lässt. Das hört sich zugegebenermaßen noch nicht sonderlich spektakulär an. Aufgrund der Konstruktion kann man das Platypod aber sehr universal einsetzen. Es lässt sich entweder auf den Boden legen, mittels der anschraubbaren Beine stellen – oder an verschiedenen Oberflächen (in ganz unterschiedlichen Höhen) fixieren. Befestigen lässt es sich mit einem Gurt, mit Schrauben oder zur Not sogar mit Nägeln. Für all das hat das Platypod eine Reihe an Bohrungen und Aussparungen. Und das ist es, was das Platypod so interessant macht. Es schafft ganz ungeahnte Möglichkeiten.

Erhältlich ist das Platypod in verschiedenen Ausführungen. Für Fotografen, die größere Kameras oder schwerere Objektive nutzen, empfiehlt sich die Ausführung ›Max‹, die wir uns für diesen Artikel genauer angeschaut haben. Man kann es für 99 USD direkt beim Hersteller (www.platypod.com) oder für 99,90 Euro bei enjoyyourcamera (www.enjoyyourcamera.com) bestellen. Für Kompaktkameras und Spiegellose reicht übrigens die etwas kleinere und günstigere Version ›Ultra‹.

Neben der Platte gibt es optional noch weiteres Zubehör – ›Multi Accessory Kit‹ genannt. Darin ­enthalten ist ein Gurt, eine rutschhemmende Silikon-Unterlage, ein Spigot-Adapter, ein Karabinerhaken sowie ein ­Gewinde-Adapter.

Unzählige Einsatzmöglichkeiten

Ein Domäne des Platypods ist das bodennahe Fotografieren. Da sich das Platypod entweder direkt oder mittels der Beine auf den Boden stellen lässt, erreicht man damit eine Perspektive, die sich nur mit wenigen Stativen (solchen, deren Mittelsäule sich entfernen und deren Beine sich extrem strecken lassen) umsetzen lässt. Das macht das Platypod besonders für Naturfotografen interessant. Die Kamera auf Bodenhöhe aufzustellen ermöglicht immer spannende Perspektiven. Und man möchte es kaum glauben, aber das relativ kleine Platypod kommt selbst mit großen Brennweiten zurecht – immer vorausgesetzt natürlich, dass Sie einen entsprechend stabilen Stativkopf verwenden.

Platypod Max with Nikon D500 and Nikon AF-S 600mm f/4
Besonders beim Fotografieren auf Bodenhöhe spielt das Platypod seine Stärke aus. Es trägt problemlos auch schwere Kameras und Objektive.

Grundsätzlich ist das Platypod auch für jene Fotografen interessant, die Kameras remote auslösen möchten. Denkbar wäre hier wieder die Tierfotografie, schließlich möchte man die schreckhaften Motive ja nicht verscheuchen oder sich beim Fotografieren von Eisbären in Gefahr begeben. Gleiches gilt übrigens für die Sportfotografie: Auch hier möchte man die Kamera genau dort haben, wo die ­Action stattfindet. Und wieder gilt es, die Sportler nicht abzulenken und weder sich, noch jemanden anderen zu gefährden.

Gerade auf Reisen bieten sich zahlreiche ­weitere Möglichkeiten: Nächtliche Aufnahmen von der beleuchteten Skyline drohen schnell zu verwackeln, wenn man die Kamera nicht irgendwie stabilisiert. Abhilfe könnte auch hier wieder das Platypod schaffen. Im Gegensatz zu einem Dreibeinstativ kann man es auch auf einer voll besetzten Aussichtsplattform verwenden und z. B. auf einer Mauer oder an einem Geländer befestigen. Und der entscheidenste Vorteil für Tagestouren oder größere Reisen ist sicherlich das geringe Gewicht bzw. die kleinen Packmaße – das Platypod passt problemlos in jeden Fotografen-Rucksack.

Auch abseits von Reisen ist es aufgrund der Konstruktion des Platypods möglich, es an nahezu jedem Objekt zu befestigen. Man kann es auf einen Tisch stellen, an einem Stuhl, Baum, Zaun oder sogar an einer Autotür fixieren – sprich: man kann all das nutzen, was man gerade in der jeweiligen Situation vorfindet. Das bietet unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten.

Platypod Max with Nikon D500 and Sigma ART 18-35 f/1.8
Mit einem Gurt lässt sich das Platypod ganz einfach an Gegenständen anbringen.

Vorteilhaft ist die Tatsache, dass sich das ­Platypod entweder fest verschrauben oder mit einem Gurt anbringen lässt. Im ersten Fall bietet es maximale ­Stabilität für die Kamera, im zweiten Fall ist es flexibel einsetzbar, ohne Schäden an den jeweiligen Objekten zu hinterlassen, an denen es befestigt war. Das ist nicht nur in der Natur geboten, sondern gilt auch besonders für fremdes Eigentum.

Für wen eignet sich das Platypod?

Wie aus den zahlreichen genannten Einsatzmöglichkeiten hervorgeht, ist das Platypod grundsätzlich für jeden Fotografen interessant, der eine kompakte und vielseitige ­Alternative zu einem Stativ benötigt. Besonders attraktiv dürfte es für Tier- und Naturfotografen sein. Für sie bietet sich zum einen oftmals die Notwendigkeit, bodennah zu arbeiten, zum anderen ist die Flexibilität und die Möglichkeit zur Befestigung einer fernausgelösten Kamera an nahezu jeder Stelle ein überzeugendes Kriterium. Eine weitere Domäne, in der man das Platypod künftig wohl häufiger sehen wird, ist die Sportfotografie. Aufgrund seiner universalen Einsatzmöglichkeiten dürfte es aber sicher auch den Weg in die Taschen vieler Reisefotografen finden.

Platypod als Stativersatz?

Kann das Platypod bei all diesen Vorzügen ein Stativ sogar ganz ersetzen? Eher nicht. Denn wenn man auf einer bestimmten Höhe arbeiten möchte, setzt das Platypod natürlich Befestigungsmöglichkeiten voraus. Und früher oder später wird man in die Situation kommen, dass weit und breit keine Parkbank, kein Baum, kein Treppengeländer oder ähnliches vorhanden ist. Dann hilft das Platypod leider auch nicht weiter. Abgesehen davon ist ein Stativ auch schneller aufgebaut als sich das Platypod irgendwo mittels Gurt (sicher) befestigen lässt. Insofern ist das Stativ oft doch die bessere Wahl.

Fazit

Als Alternative für Situationen, in denen ein Stativ störend oder nicht gestattet ist, bietet sich das Platypod aber durchaus an. Und für viele Fotografen könnte es aufgrund seiner Vielseitigkeit und der geringen Größe gar zum neuen Lieblingstool werden.

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2 Kommentare:
  1. Das kleinere Platypod Ultra kostet auf Amazon 65;€ und ist es das wert. Zusätzlich wird i.d.Regel ein kleiner .Kugelkopf benötigt.
    Sehr gut geeignet für außen, aber noch mehr innen: Kirchen, Museen, und ähnliches.

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