Die Galerie im Dezember zeigt Bilder von Toby Binder aus Deizisau.

Er schreibt:

„I really don’t wanna look stupid when I’m sleeping“
Billy Corgan

Der Schlaf ist eine der intimsten Phasen eines Tagesablaufs. Wir überlassen unsere Körper schutzlos der realen Welt, während der Geist in Träume abdriftet. Meist wird Schutz und Intimität durch heimische Schlafzimmerwände erhalten und niemand kann sehen, ob wir z.B. beim Schlafen „dumm aussehen“.

Aber manchmal findet Schlaf auch in der Öffentlichkeit statt. Meist bei Menschen, denen weder Heim noch Schlafzimmer zur Verfügung steht – sei es für den Moment, beim Ausflug an den Strand, oder auch dauerhaft, z.B. durch Obdachlosigkeit. Mir geht es bei meinen Aufnahmen keinesfalls um Voyeurismus oder das Zurschaustellen dieser Schutzlosigkeit. Wie bei allen meiner Arbeiten interessieren mich auch bei dieser Serie die Menschen – es sind Portraits ungleicher Gleichen. Denn so unterschiedlich ihre Mimik im Schlaf, ihr sozialer Hintergrund oder der Ort, an dem ich fotografiert habe auch sein mag – die Ruhe und Geborgenheit, die der Schlaf stets mit sich bringt, vereint alle Fotografierten zu einer Serie, egal ob in Argentinien, Italien oder den USA fotografiert wurde. Diese inhaltliche Klammer wird bei jeder Aufnahme durch einen kontrollierten und kompositorisch ausgewogenen Bildaufbau wieder aufgenommen. Es sind keine schnell und heimlich gemachten Schnappschüsse, sondern in aller Ruhe komponierte Portraits, bei denen lediglich keine Anweisungen an die Portraitierten möglich waren.

Die Bilder wurden mit einer Mamiya 645 Pro TL auf Tmax 100 bzw 400 fotografiert und auf Agfa FB Papier vergrössert.


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