von Steffen Körber
DIY-Fotohintergrund mit IKEA Tupplur
von Steffen Körber
DIY-Fotohintergrund mit IKEA TUPPLUR
Seit einiger Zeit liegt es nicht nur im Trend, Zubehör wie Lichtformer oder Fotohintergründe im Eigenbau herzustellen, sondern auch, IKEA-Möbel auf praktische Weise zu modifizieren oder sie für ganz andere Zwecke zu verwenden (man spricht hier von sog. IKEA-Hacks). Nun liegt es natürlich nahe, einfach beides miteinander zu verbinden und es war nur eine Frage der Zeit, bis auch die Tüftler unter den Fotografen das schwedische Möbelhaus nach Utensilien durchforsten, aus denen man nützliches und vergleichsweise günstiges Foto-Zubehör selbst bauen kann.
So kursierte vor einigen Monaten dieses Video in den Communities, das mehrere IKEA-Hacks für Fotografen zeigt:
Da ich ohnehin schon lange auf der Suche nach einem mobilen Fotohintergrund war, habe ich mir das im Video gezeigten Verdunklungsrollo TUPPLUR einmal näher angeschaut und mich letztlich entschieden, ihn für meinen DIY-Fotohintergrund zu verwenden. Schließlich eignet er sich aus vielen Gründen dazu:
- Das Rollo ist in den für Fotohintergründe gängigen Farben Schwarz, Weiß und Grau erhältlich
- Es lässt sich in der Länge stufenlos anpassen
- Es rollt sich selbst wieder ein
- Es wirft keine Falten
- Es kann platzsparend gelagert/transportiert werden
- Der Preis ist relativ günstig (von 14,99€ bis 35,99€)
- Es ist in verschiedenen Größen erhältlich (von 60cm bis 200cm Breite)
Wie wird aber nun aus dem Verdunklungsrollo ein DIY-Fotohintergrund? Vorweg sei gesagt, dass ich eine etwas andere Lösung gewählt habe als im Video gezeigt wird, da sie mir nicht nur praktischer, sondern auch einfacher erschien. Zunächst muss man überlegen, wofür man den Hintergrund benötigt. Arbeitet man in einem Studio bzw. in einem überwiegend für Fotoshootings genutzten Raum, kann man die beiden mitgelieferten Winkel zur Aufnahme des Rollos direkt an die Wand schrauben. Möchte man eine mobile Lösung, muss man die Winkel zunächst auf einem Träger befestigen, um diesen schließlich auf zwei Stativen montieren zu können. Wichtig ist nur, dass sowohl der Träger als auch die Stative stabil, jedoch nicht allzu schwer sind.
Für meine mobile Variante habe ich daher ein einfaches Holzbrett als Träger verwendet und die beiden Winkel des TUPPLUR mit je zwei Schrauben daran befestigt. Um das Brett auf die Stative montieren zu können, musste ich an den beiden Enden lediglich ein Loch mit dem nötigen Durchmesser für den Spigot-Anschluss der Lampenstative bohren. Zum Schluss galt es nur noch, das Rollo zwischen die beiden Winkel einzuspannen – und schon war der mobile Hintergrund fertig und einsatzbereit. Der Eigenbau ist also recht einfach.
Hat sich der Eigenbau für mich gelohnt? Auf jeden Fall! Denn auch wenn es komplette Hintergrund-Systeme heute schon für wenig Geld gibt, bietet mir dieser IKEA-Hack einen wichtigen Vorteil. Das Rollo lässt sich einfach herunterziehen und rastet durch einen Federmechanismus ein, sobald man ihn an der gewünschten Stelle loslässt. Ist das Shooting beendet und möchte man den Hintergrund abbauen, genügt ein kurzer Zug daran und er rollt sich von alleine wieder ein – das ist natürlich äußerst bequem. Dass der Hintergrund gerollt ist, bringt außerdem positive Begleiterscheinungen: So kann er auch platzsparend gelagert werden, ohne dabei Falten zu werfen.
Bezüglich der richtigen Größe muss man ganz individuell entscheiden, was man benötigt. Wer ausschließlich Close-Up-Porträtaufnahmen macht, dem reicht eine schmale Variante. Wer allerdings etwas mehr Reserven möchte, um ein kleines Set vor dem Hintergrund zu errichten oder mehrere Menschen abzulichten, dem rate ich zu einer größeren Version. Für mich bietet das 160 cm breite Rollo die ideale Mischung aus nutzbarer Fläche und Mobilität. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Bei einer Länge von 195 cm lässt sich der Hintergrund nicht wirklich als Hohlkehle für Ganzkörperaufnahmen von Kopf bis Fuß verwenden. Für alles andere (vom Knöchel aufwärts) jedoch ist er ideal.
Beispielaufnahmen
Top!! Danke für den Tipp!! :-))
Ist gleich mit auf den Einkaufszettel für den nächsten IKEA Besuch gekommen. Ausprobieren. Danke!
Ah, da hätte man auch selbst drauf kommen können 😀 Ich lege mir immer eine Ikea Liste an, auf der ich alles sammle, was ich brauche.. da kommt das gleich mit drauf! Danke für den super guten Content!
Da plane ich doch gleich mal meinen nächsten IKEA Einkauf.
Super, vielen Dank für diese genialen Hacks.
Hallo,
warum kann man den Tupplur Stoff denn ab der 195cm Länge nicht für Ganzkörper Aufnahmen als Hohlkehle verwenden? Ist er nicht stabil genug dafür ?
Danke und Gruss
Hallo Tom,
er ist nicht lang genug, um daraus eine Hohlkehle zu formen und trotzdem noch Ganzkörperaufnahmen von Personen zu machen.
Viele Grüße
Steffen